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Synagoge und Spital

Tagesexkursion ins fränkische Aub,
zur zweitkleinsten Stadt Bayerns

05. April 2024

8:00 - 18:00 Uhr
Aub


Aub an der Gollach gelegen, zwischen Ochsenfurt und Rothenburg, weist ein reiches historisches christlich-jüdisches Erbe auf, das an diesem Tag erkundet werden wird.

1325 verlieh König Ludwig der Bayer dem Ort das Marktrecht, da wichtige Handelsstraßen durch den Ort führten: zum einen die Route von Italien über Augsburg, Rothenburg in den norddeutschen Raum, zum anderen die Route von Nürnberg, Windsheim, Aub nach Frankfurt und in die Niederlande.
Und am 1. Januar 1404 erhielt Aub schließlich das Stadtrecht, das zu umfangreichen Baumaßnahmen in den folgenden Jahren führte. Innerhalb von 30 Jahren wurde eine Stadtmauer mit 15 Türmen und Graben errichtet.

Das gotische Spital wurde um 1350 ursprünglich für Arme, Kranke und Pilger errichtet, entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einer wichtigen sozialen Fürsorgeeinrichtung und beherbergt seit 2004 das Fränkische Spitalmuseum, das wir nach unserer Ankunft besuchen werden. In einer geführten Besichtigung durch die Räume des Pfründerbaus erleben Sie Spitalidee und Spitalwesen eindrücklich. Den Abschluss bilden die im Kern gotische Spitalkirche und der Kräutergarten, der neben dem Gebäudekomplex angelegt ist und zum Verweilen einlädt.

Nach dem Mittagessen wird uns Herr Pfeuffer das jüdische Erbe Aubs zeigen. Eine jüdische Ansiedlung im Schutz der Burg bestand nachweislich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts. Jüdische Kaufleute betätigten sich im Vieh- und Warenhandel und trugen maßgeblich zum Wohlstand der Stadt bei. Der Friedhof am Harbachweg stammt aus dem 19. Jahrhundert und beherbergt auch ältere Grabsteine des Vorgängerfriedhofs. Über den Marktplatz, an dem wir einige der seit 2010 verlegten Stolpersteine zur Erinnerung an die jüdischen Bürger/innen entdecken werden, erreichen wir die neue Synagoge in der ehemaligen Judengasse. Sie wurde am 10. November 1938 zerstört und wird nun nach Notsicherungsmaßnahmen Schritt für Schritt restauriert. Wir können Einblick nehmen in die Sanierung des Gebäudes und der Mikwe. Die alte Synagoge gegenüber der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt aus dem 16. Jahrhundert und wartet noch auf eine denkmalgerechte Sanierung. Auf dem Stadtrundgang sind zudem historische und neu geschaffene Kunstwerke zu entdecken.

Referentin:
Sylvia Seifert, M.A., Historikerin, Stadtführerin, Buchautorin, Preisträgerin 2017 "Bürgerpreis im Bereich Kultur"

Programm und Anmeldung:
KEB Regensburg

Veranstalter: KEB, GCJZ und Spital Stiftung Regensburg